Was hab’ ich?
Übersicht
Was hab’ ich?-Medizinerteam in eine für Patienten leicht verständliche Sprache übersetzt.
Was hab’ ich?im Rahmen von Kommunikationskursen oder durch ihr ehrenamtliches Engagement für eine verständliche Kommunikation mit Patienten sensibilisiert.
„Was hab’ ich?“ macht Medizinerlatein verständlich
Wer kennt das nicht: Man ist beim Arzt, bekommt seinen Befund mitgeteilt und versteht kaum, worum es eigentlich
geht.
Das Internet-Portal Was hab’ ich?
schafft Abhilfe: Hier werden medizinische Befunde kostenlos in
eine für Laien leicht verständliche Sprache übersetzt.
Dazu laden die Nutzer unter https://washabich.de ihren medizinischen Befund
anonym hoch oder senden ihn per Fax ein.
Die Übersetzung wird innerhalb weniger Tage von einem Team aus Medizinstudenten, die mindestens im 8.
Fachsemester sind, und Ärzten erstellt.
Bei komplexen Befunden steht den Übersetzern ein Fachärzteteam beratend zur Seite.
Der Patient kann die Übersetzung anschließend passwortgeschützt online abrufen.
So können Patienten den ärztlichen Befund und die sich daraus ergebenden möglichen Folgen besser einschätzen.
Die Mediziner arbeiten ehrenamtlich für Was hab’ ich?
und bereiten sich damit engagiert und
praxisnah auf ihr Berufsleben vor.
Zu Beginn ihres Engagements erhalten sie eine intensive Ausbildung in patientenorientierter Kommunikation.
Die Bearbeitung realer Patientenfälle führt dazu, dass die Übersetzer sich immer wieder neues medizinisches
Fachwissen aneignen und gleichzeitig lernen, komplexe Medizin patientengerecht zu erklären.
Als Arbeitsumgebung dient den Medizinstudenten und Ärzten eine selbst entwickelte, von außen nicht zugängliche
virtuelle Plattform.
Dieses interne Medizinernetzwerk stellt die Steuerzentrale von Was hab’ ich?
dar und bietet neben
den Übersetzungswerkzeugen Möglichkeiten zur Diskussion sowie zum fachlichen Austausch.
Von der Idee zur Website in 4 Tagen
Als Mediziner wird man häufig von Verwandten oder Bekannten, die einen medizinischen Befund erhalten haben,
gefragt: "Ich verstehe das nicht, kannst du mir das erklären?"
Die beiden Medizinstudierenden Anja Bittner und Johannes Bittner und der Informatiker Ansgar Jonietz fragten
sich Anfang 2011:
Was machen eigentlich diejenigen, die keinen Mediziner kennen? Damit war die Idee zu Was hab’ ich?
geboren.
Am 15. Januar 2011 ging die Website washabich.de online – nach nur vier Tagen
Entwicklungszeit.
Schon nach 12 Minuten wurde der erste Befund eingesendet, vier Wochen später waren es bereits 500 Befunde.
Die Rückmeldungen zu der Idee waren von Anfang an positiv, sowohl von Patienten als auch von Medizinern.
Große Institutionen im Gesundheitswesen bekundeten ihre Unterstützung.
Mittlerweile zählen wichtige Vertretungen der Ärzteschaft wie der Marburger Bund, der Hartmann-Bund und die
Bundesärztekammer zu den ideellen Was hab’ ich?
-Unterstützern.
Prominente Persönlichkeiten wie Bundesgesundheitsminister oder der Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen
engagieren sich als Botschafter für das Projekt.
Das Sozialunternehmen „Was hab’ ich?“
Bald wurde damit aus der Idee ein Vollzeit-Job für die Gründer.
Ende 2011 folgten die Gründung einer gemeinnützigen GmbH und der Bezug des ersten Büros in Dresden.
Mittlerweile besteht das Was hab’ ich?
-Team neben dem Mitgründer und Geschäftsführer Ansgar Jonietz
aus fünf hauptamtlich angestellten Ärztinnen, einem Software-Entwickler, einer Projektassistentin und einer
Kommunikationswissenschaftlerin.
Aus dem Studentenprojekt hat sich ein erfolgreiches Sozialunternehmen entwickelt.
Was hab’ ich?
realisiert mittlerweile verschiedene wirkungsvolle Projekte, die alle ein Ziel haben:
Ärzte und Patienten auf Augenhöhe bringen und so das Gesundheitswesen nachhaltig verbessern.
Unsere Vision
Unsere Vision: Die Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe
Während der Arzt Experte auf seinem medizinischen Fachgebiet ist, ist der Patient der Experte seines eigenen Körpers. Er kennt seine Krankheitsgeschichte am besten, weiß wie und worauf sein Körper reagiert, was in der Vergangenheit gut oder nicht so gut funktioniert hat.
Natürlich ist der Patient kein medizinischer Experte – und das muss er auch gar nicht sein. Genau dafür ist der Arzt da. Eine Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe meint nicht, dass auch Patienten das Wissen und die Erfahrung eines Mediziners haben sollen. Gemeint ist ein wertschätzender Dialog, in dem der Patient all das Wissen erhält, das er für das Verständnis seiner Erkrankung, der durchgeführten Untersuchungen und insbesondere der geplanten Behandlung benötigt. Eine Kommunikation auf Augenhöhe heißt also, dass der Arzt gut verständlich und patientenorientiert kommuniziert.
Gute Gesundheitsinformationen — jederzeit und überall
Doch nicht nur das Arzt-Patienten-Gespräch fällt hierunter. Die Vermittlung guter Gesundheitsinformation ist an allen Punkten wichtig, an denen ein Patient solche Informationen zwingend benötigt oder aber aus verschiedenen Gründen erhalten möchte.
Patienten suchen online nach Symptomen, sie möchten Diagnosen verstehen, sie müssen sich für oder gegen bestimmte Behandlungen entscheiden. Sie wollen wissen, wie bestimmte Medikamente einzunehmen sind und auch wie sie wirken und weshalb sie eingenommen werden müssen. Sie möchten Entlassbriefe nach einem Krankenhausaufenthalt verstehen oder die Erkrankungen und Behandlungen von Angehörigen nachvollziehen.
Auch ein gesunder Mensch muss die Möglichkeit haben, jederzeit auf gut verständliches Wissen zugreifen zu können, um seine Gesundheit bestmöglich zu erhalten.
Was hab’ ich?
ist überzeugt davon,
dass eine patientenorientierte Kommunikation in verschiedensten Formaten auf allen Kanälen stattfinden muss
– von Online-Angeboten, Flyern, Kampagnen, Aufklärungsbögen und Entlassbriefen bis hin zum
Arzt-Patienten-Gespräch.
Das möchten wir erreichen
Wir möchten, dass Patienten ...- befähigt werden, die richtigen Fragen zu stellen
- befähigt werden, Entscheidungen zu treffen (z. B. für oder gegen eine Operation)
- keine unnötigen Ängste entwickeln bzw. von diesen befreit werden
- sich therapietreuer verhalten (z. B. regelmäßige und korrekte Medikamenteneinnahme, Anpassung von Gewohnheiten und Lebensumständen wie Sport oder Ernährung)
- sich insgesamt gesundheitsbewusster verhalten
- eine höhere Gesundheitskompetenz erlangen und damit zu Experten der eigenen Gesundheit werden
- medizinische Fachsprache bewusster wahrnehmen (was ist für Patienten verständlich und was nicht)
- lernen, hochkomplexe medizinische Befunde in leicht verständlicher Sprache zu erklären
- die Bedeutung einer
Kommunikation auf Augenhöhe
verstehen lernen - lernen, bessere und effektivere Patientengespräche zu führen