19.03.2019
Erste Krankenkasse beauftragt „Was hab‘ ich?“ mit Befund-Übersetzungen für ihre Versicherten

Patienten verhalten sich gesundheitsförderlicher, wenn sie ihre Erkrankung und die verordnete Therapie verstehen. Das trägt nicht nur zu ihrer Gesundheit bei, sondern spart auch Kosten. Die R+V Betriebskrankenkasse (R+V BKK) hat sich als erste gesetzliche Krankenversicherung dafür entschieden, ihre Versicherten besser zu informieren. Diese können sich jetzt ihre medizinischen Befunde vom Online-Service „Was hab‘ ich?“ in eine leicht verständliche Sprache übersetzen lassen.

(Fotograf: Christian Klant)

Für die Kooperation mit der gesetzlichen Krankenversicherung R+V BKK hat das vielfach ausgezeichnete Sozialunternehmen ein Team aus freien Mitarbeitern zusammengestellt, das die Befunde für die Versicherten übersetzt. Diese haben dadurch eine geringere Wartezeit und können außerdem zeitgleich mehrere Befunde übersetzen lassen. Der Dienst ist völlig unabhängig vom ehrenamtlichen Angebot, das weiterhin unverändert allen Patienten zur Verfügung steht.

„Es ist ein großer Schritt, wenn eine gesetzliche Krankenversicherung Patienten Befund-Übersetzungen als Service bietet. Das zeigt, dass die relevanten Akteure im Gesundheitswesen die Bedeutung leicht verständlicher, individueller Gesundheitsinformationen verstanden haben. Unsere Botschaft lautet: Verstehen ist gesund. Gut, wenn Versicherungen das nun unterstützen“, erklärt Ansgar Jonietz, Mitgründer und Geschäftsführer von „Was hab‘ ich?“.

Bereits seit 2011 macht „Was hab‘ ich?“ medizinische Dokumente verständlich. Gestartet ist das gemeinnützige Projekt mit der Website washabich.de, bei der sich hunderte Medizinstudierende und Ärzte ehrenamtlich als Übersetzer engagieren und schon über 39.000 Patienten mit leicht verständlichen Befund-Erklärungen kostenlos helfen konnten. Die Befund-Übersetzungen, ob ehrenamtlich oder im Auftrag erstellt, sind anonym.

Auch die DKV und Ergo bieten ihren Versicherten seit 2017 Befund-Übersetzungen durch „Was hab‘ ich?“ an. Die Kooperation mit den Krankenversicherungen hilft dabei, die Vorteile verständlicher Kommunikation weiter bekanntzumachen und das Thema im Gesundheitswesen zu verankern. Neben den ehrenamtlichen Übersetzungen und dem Angebot für Versicherungen arbeitet und forscht „Was hab‘ ich?“ an weiteren, massentauglichen Lösungen für die Vision einer Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe. Unter anderem erweitert das Sozialunternehmen seine aktuelle Kommunikations-Ausbildung, die nachhaltig die Kompetenzen von medizinischem Personal für Patientengespräche verbessert, außerdem entwickelt es eine Software zur automatisierten Erstellung verständlicher Entlassbriefe.