15.01.2016
5 Jahre im Namen der Arzt-Patienten-Kommunikation: „Was hab’ ich?“ feiert Geburtstag

Am 11. Januar 2011 entstand die Idee, bereits vier Tage später ging die Website online: Mittlerweile ist aus dem Studenten-Projekt „Was hab‘ ich?“ ein erfolgreiches Sozialunternehmen geworden. Tausende Patienten haben hier Hilfe beim Verstehen ihrer Befunde bekommen, zahlreiche Mediziner wurden in patientenfreundlicher Kommunikation ausgebildet. Jetzt feiert das Projekt seinen fünften Geburtstag – und hat noch viel vor.

Die Vision von „Was hab‘ ich?“ ist eine Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe: Denn wer seinen Befund versteht, kann seiner Krankheit bewusster entgegentreten und verhält sich gesundheitsbewusster. Als die beiden Medizinstudenten Anja Bittner und Johannes Bittner und der Informatiker Ansgar Jonietz die Idee zu „Was hab‘ ich?“ hatten, ahnten sie jedoch noch nicht, wie groß der Bedarf tatsächlich war und wie erfolgreich ihr Projekt von Anfang an sein würde. Ihr Angebot für Patienten: Medizinstudierende und Ärzte übersetzen kostenlos und anonym medizinische Befunde in ein leicht verständliches Deutsch.

Fünf Jahre später hat das ehrenamtliche Übersetzer-Team bereits mehr als 26.000 medizinische Befunde in eine leicht verständliche Sprache übersetzt. So wird aber nicht nur den Patienten geholfen – gleichzeitig erhalten alle neuen Team-Mitglieder von „Was hab‘ ich?“ auch eine intensive Ausbildung in laienverständlicher Kommunikation. Über 1.300 junge Mediziner konnte „Was hab‘ ich?“ schon ausbilden. Zusätzlich haben die Dresdner ein Kommunikations-Wahlfach für Medizinstudierende entwickelt und an verschiedenen Universitäten in Deutschland durchgeführt. Und zukünftig möchte das gemeinnützige Unternehmen mit seinem neuen Projekt, dem Patientenbrief, jedem Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt einen verständlichen Entlassbrief zuschicken.

„Unser Ziel ist es, eines Tages alle Patienten und alle Mediziner zu erreichen. Wir möchten, dass jeder Patient auf leicht verständliche Gesundheitsinformationen zugreifen kann und dass jeder Mediziner in patientenfreundlicher Sprache geschult wird. Wir stehen gerade erst am Anfang einer wichtigen Entwicklung. Aber wir glauben fest daran, dass wir mit unseren Projekten in den nächsten Jahren viel bewirken können“, erklärt Ansgar Jonietz.